Mietwagen von Hertz mit Toll by Plate, Flughafen Newark, New Jersey
Auf meiner Reise in die USA im Herbst 2023 habe ich mich für einen Mietwagen von Hertz entschieden. Den Autovermieter habe ich zwar schon öfter genutzt, bisher aber nicht im Nordosten der USA, wo es auch viele Mautstraßen gibt, die inzwischen teilweise nur noch elektronisch bezahlt werden können. Bei Konkurrent Alamo hat das immer recht einfach funktioniert und nun war ich gespannt, was mich bei Hertz erwartet.
Gebucht habe ich den Mietwagen wie immer schon von Deutschland aus, da so alle nötigen Versicherungen inkludiert sind. Bei Hertz bevorzuge ich die Buchung über einen großen deutschen Automobilclub, da man hier für die Anmietung nicht nur Meilen bei Lufthansa sammeln kann, sondern auch seine Hertz Gold Nummer angeben kann, die die Anmietung um einiges erleichtert. So habe ich unter anderem Zugang zur Gold Line, wo ich mir ein Fahrzeug aussuchen kann. Ansonsten werden bei Hertz die Fahrzeuge zugewiesen.
Die Gold Line in Newark war bei meiner Ankunft mäßig bestückt. Es gab einige kleine SUVs und Vans, von denen viele aber schon eine recht hohe Laufleistung hatten, etwas, dass es vor der Pandemie nie gab. Neu waren nur die Elektrofahrzeuge, die aber anscheinend weniger häufig ausgewählt werden, denn die standen ziemlich unberührt in Reih und Glied.
Auch ich habe mich lieber für einen konventionellen Benziner entschieden, denn auf Reise erstmal nach Ladestationen zu suchen oder in einsamen Gebieten später mit einer leeren Batterie zu stranden, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Geworden ist es am Ende dieser Chevrolet Trax, ein Kompakt-SUV, das zwar auch nicht mehr taufrisch war, aber einen entscheidenden Vorteil mitbrachte.
Der Chevrolet Trax ist ein typischer Kompakt-SUV, der zwischen 2013 und 2022 in dieser Ausführung gebaut wurde. In Deutschland wurde vergleichbar lange Zeit der Opel Mokka angeboten.
Der Innenraum des Chevrolet wirkt allerdings fast ein bisschen angestaubt, denn vieles wird noch mit Knöpfen geregelt und auch der Tacho ist nicht digital. Dafür ist das Display relativ klein. Bis auf das kleine Display finde ich das aber gar nicht so schlimm, denn in modernen Autos ist man oft anfangs leicht überfordert, wenn man den Wagentyp vorher noch nie gefahren hat.
Der Wagen hatte bei meiner Anmietung schon stolze 61.927 Meilen auf dem Tacho, ungewöhnlich für einen Mietwagen, aber seit der Pandemie in den USA eher die Regel. Das Auto war dafür aber gut gepflegt und man hat ihm die hohe Fahrleistung nicht angemerkt.
Als etwas klein habe ich allerdings das Display empfunden. Hier finde ich es recht schade, dass das über die Jahre wohl nicht angepasst wurde. Zwar gibt es Rückfahrkamera und auch sonst einige Funktionen, aber die Größe ist doch etwas überholt.
Ansonsten ist das Auto vorn sehr geräumig, hinten würde ich aber auf längeren Fahrten nicht sitzen wollen. Für eine USA-Rundreise würde ich das Auto sowieso nur für maximal zwei Personen nehmen, da es sonst auch mit dem Platz für Gepäck knapp werden könnte.
Für mich allein hat der Kofferraum aber mehr als ausgereicht. Schön, wie bei allen SUVs, dass es keine Ladekante gibt.
Der riesige Vorteil, der für mich den Ausschlag für dieses Fahrzeug gegeben hat, ist die Kofferraumabdeckung. Die ist nämlich bei den meisten Miet-SUV in den USA nicht vorhanden. In diesem Wagen aber gab es eine und somit ist es für mich dieses Auto geworden, denn ich finde es immer besser, wenn der Kofferraum nicht offen einsehbar ist.
Kommen wir zum Schluss noch zur Mautproblematik und warum ich Alamo gegenüber Hertz zumindest im Nordosten dann doch vorziehen würde. Hertz bietet für das Zahlen von Maut zwei Optionen an. Entweder man nutzt den eingebauten Transponder, der hier im Bild zu sehen ist. Öffnet man diesen, werden pauschal 25 Dollar pro Tag fällig und damit sind auch alle Mautgebühren abgeglichen. Einziger Haken, nutzt man das einmal, werden die 25 Dollar für jeden Tag der Mietzeit fällig. Das lohnt sich also nur, wenn man im Umkreis von New York City bleibt und ständig die Tunnel und Brücken nutzt. Dann wäre das tatsächlich ein guter Deal. Fährt man allerdings in andere Regionen, überzahlt man hier so ziemlich immer kräftig.
Option zwei ist, den Transponder fest verschlossen zu lassen und dafür an jedem Tag, an dem man eine elektronische Mautstelle passiert, 9.99 Gebühr zu zahlen plus die angefallene Maut. Das ist zwar auch nicht günstig, aber wenn man nur wenige Tage in Regionen mit elektronischer Maut unterwegs ist, oft die bessere Alternative. In einigen Staaten kann die Maut nämlich noch immer bar bezahlt werden und dann fallen natürlich gar keine Gebühren an.
Zum Vergleich: Alamo gibt auch einen Transponder heraus, nimmt dafür aber maximal rund 25 Dollar Miete pro Anmietung und dann zahlt man noch die fällige Maut, was doch die bessere Lösung ist. Außerdem gibt es inzwischen auch eine Erweiterung zum SunPass aus Florida, mit der man dann auch im Nordosten Maut zahlen können soll. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht.
Fazit: Das Auto von Hertz war völlig in Ordnung und auch die Anmietung schnell und unkompliziert. Prinzipiell würde ich Hertz auch wieder nutzen, allerdings eher nicht im Nordosten, denn die Mautregelung hat mir weniger gefallen und sah schon ein wenig nach Geldmacherei aus. Schade, aber anscheinend haben die Autovermieter hier einen neuen Weg für Nebeneinnahmen gefunden, der leider kaum vermeidbar ist durch die Straßenmaut. Mit dem Andrehen von unnötigen Versicherungen lässt sich anscheinend nicht mehr genug Geld verdienen und hier klappt das doch wunderbar.
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