Kleiner Rundgang durch Ingolstadt, Bayern
Ingolstadt ist die zweitgrößte Stadt in Oberbayern und die immerhin fünftgrößte Gemeinde in Bayern. Bekannt ist Ingolstadt jedoch vor allem für den Autobauer Audi, der hier beheimatet ist. Doch auch die kleine, aber feine Innenstadt ist sehenswert. Ich habe mir einige der interessantesten Orte auf einem Stadtrundgang angesehen.
Mein Rundgang startet am Hotel Maritim, in dem ich auch übernachtet habe. Das Hotel liegt direkt an der Donau, die mitten durch die Stadt fließt. Gleich daneben befindet sich das historische Kavalier Dalwigk, das lange Zeit das prägende Bauwerk des Gießereigeländes war. Erbaut wurde das Gebäude allerdings schon früher, denn ursprünglich war es eine Geschützanlage der Festung Ingolstadt. Im Jahr 1885 wurde der Wasserturm erbaut, der Teil der „Königlich Bayerische Geschützgießerei und Geschoßfabrik“ war. Nach der Schließung der Fabrik stand das Gebäude lange Zeit leer, bevor es zu einem Gründerzentrum umgebaut wurde.
Für mich geht es zunächst über den Donausteg zum südlichen Flussufer. Hier befinden sich weitere Reste der alten Festung Ingolstadt. In insgesamt fünf Bauphasen wurde die Festung immer weiter ausgebaut. Der Turm Triva gehört zu dieser Anlage und diente ursprünglich als östlicher Flankenturm. Erbaut wurde er zwischen 1828 und 1841 und seit 1991 ist hier das bayrische Polizeimuseum untergebracht.
Zur Festungsanlage gehören auch diese Mauern, die heute in den Klenzepark eingebunden sind. Der Park wurde 1992 zur damaligen Landesgartenschau geschaffen und nach Hofbaumeister Leo von Klenze benannt.
Ein weiteres historisches Gebäude im Park ist das Reduit Tilly, das Kernstück der Festungsanlage am südlichen Donauufer. Zwischen 1828 und 1841 wurde es nach den Entwürfen des Hofarchitekten Leo von Klenze erbaut und sollte während eines Angriffs sogar der königlichen Familie sowie den Kronjuwelen Unterschlupf bieten. Heute beherbergt das Gebäude eine Ausstellung des bayrischen Armeemuseums zum Ersten Weltkrieg.
Für mich geht es nun zurück zur Donau. Zurück in die Innenstadt laufe ich über die Konrad-Adenauer-Brücke, an deren Zufahrt der aktuelle Donaupegel zu sehen ist.
Von der Donau laufe ich weiter zum Rathausplatz, auf dem sich mir ein schöner Oldtimer präsentiert. Dahinter ist das Neue Rathaus zu erkennen, ein absolut hässlicher Funktionsbau, der zwischen 1957 und 1960 erbaut wurde. Ursprünglich war geplant, das Gebäude wieder abzureißen, doch um die Jahrtausendwende wurde entscheiden, das Gebäude zu sanieren und mit den grauen Jalousien auszustatten.
Viel schöner anzuschauen ist da das Alte Rathaus schräg gegenüber. Der Kern des Gebäudes geht auf das 14. Jahrhundert zurück und eigentlich gab es an dieser Stelle auch vier Häuser, die 1882 bis 1884 im Neorenaissancestil umgestaltet und zusammengefasst wurden. Noch heute wird das Alte Rathaus von der Stadt genutzt, auch wenn viele Büros inzwischen ausgelagert worden sind.
Durch eine Seitenstraße gelange ich nochmals an den Rand der historischen Altstadt. Früher war Ingolstadt von einer Stadtmauer umgeben und konnte nur durch Stadttore betreten werden. Dieser Turm wurde um 1390 erbaut und bekam den Namen Taschenturm, wohl weil er mit Dachtaschen ausgestattet ist. Später wurde der Turm auch als Henkerswohnung sowie Stadtgefängnis genutzt.
Ein weiteres Stadttor ist das Kreuztor, das heute sogar das Wahrzeichen von Ingolstadt ist. Erbaut wurde es 1385 und der Name leitet sich vom 1546 zerstörten Aussätzigenhaus „Zum heiligen Kreuz” ab, das sich in der Nähe befand. Das Stadttor ist das einzige der ursprünglich vier Haupttore, das heute noch erhalten ist. Und noch heute ist es Weg in die Stadt, denn noch immer führt eine Straße durch das Tor.
Die größte und beeindruckendste Kirche der Stadt ist der Liebfrauenmünster. Schon im frühen Mittelalter befand sich an dieser Stelle eine Holzkirche, bevor 1425 mit dem Bau des heutigen Gotteshauses begonnen wurde. Die Bauarbeiten dauerten hundert Jahre, doch zumindest die Türme wurden auch nach dieser langen Zeit nicht vollendet. Wegen finanzieller Schwierigkeiten blieb es bei 62 und 69 Meter hohen Türmen, eigentlich war eine Höhe von 86 Metern geplant.
Im 16. Jahrhundert begann eine Blütezeit des Münsters, als dieser sowohl Pfarrkirche als auch Universitätskirche war. So wurde das Gotteshaus 1572 mit einem wertvollen Hochaltar ausgestattet, der von Hans Mielich gestaltet wurde.
Im Dom gibt es ein Grabgelege der Wittelsbacher und eigentlich war der Dom auch als Grabeskirche für Herzog Ludwig VII. von Bayern gedacht, doch dieser starb in Gefangenschaft, wo er auch beerdigt wurde.
Neben dem Hauptaltar gibt es noch weitere schöne Seitenkapellen im Münster, die ebenfalls reich ausgestattet wurden.
Während der Münster selbst schon im Mittelalter errichtet wurde, ist die Orgel modern. Erst 1977 wurde sie von der Orgelmanufaktur Klais aus Bonn für eine Million Mark erbaut.
Im Südturm befindet sich die Schatzkammer des Münsters, die kostenfrei zugänglich ist. Lediglich um eine Spende wird gebeten. Hier zu sehen sind wertvolle Stücke aus der Kirchengeschichte, die größtenteils bereits im Mittelalter geschaffen wurden.
Vom Liebfrauenmünster führt mich der Weg nun durch die Fußgängerzone einmal quer durch die Altstadt. Außer Geschäften und einer Nachkriegsbebauung gibt es hier nicht viel zu sehen, sodass ich erst wieder am Neuen Schloss die Kamera auspacke. Die Schlossanlage gehört zu den bedeutendsten Profanbauten aus dem 15. Jahrhundert in Bayern und die ältesten Teile stammen noch von der Stadtburg Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt.
Ende des 15. Jahrhunderts war das Schloss fertiggestellt, dessen Bau am Stadtrand in die Stadtbefestigung integriert wurde. Auch später noch gehörte es zu den Festungsanlagen. Heute beherbergt das Gebäude das Bayrische Armeemuseum, wovon auch die Kanonen im Innenhof zeugen.
Das Neue Schloss ist nicht nur am Tage interessant anzusehen. Ein kleiner Rundgang lohnt sich auch bei Dunkelheit, wenn die Gebäude schön angestrahlt werden.
Mit etwas Glück hat man diesen Ausblick übrigens sogar aus dem Hotelzimmer, denn das Maritim Hotel befindet sich gleich gegenüber.
Und am Hotel endet auch mein kleiner Rundgang durch Ingolstadt, der mir einen kleinen Einblick in die Stadtgeschichte gegeben hat.
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