Kleiner Rundgang durch Donaueschingen, Baden-Württemberg

Ganz im Süden von Baden-​Württemberg und nur unweit der Schwei­zer Gren­ze liegt die Gro­ße Kreis­stadt Donau­eschin­gen. Beson­ders bekannt ist der Ort durch die Donau­quel­le, die den Ursprung eines der läng­sten Flüs­se Euro­pas mar­kiert, der durch neun Län­der bis ans Schwar­ze Meer fließt. Neben der Donau­quel­le gibt es aber noch eini­ges mehr in der Klein­stadt zu entdecken.

Rundgang durch Donaueschingen – Rathaus

Wäh­rend Donau­eschin­gen schon vor über 1100 Jah­ren zu ersten Mal urkund­lich erwähnt wur­de, ist das Rat­haus der Stadt, an dem ich mei­nen Stadt­rund­gang begin­ne, gera­de­zu ein Neu­bau. Nach­dem der letz­te Vor­gän­ger­bau 1908 beim gro­ßen Stadt­brand zer­stört wur­de, wur­de zwi­schen 1910 und 1911 das heu­ti­ge Gebäu­de im Jugend­stil errichtet.

Vor dem Rat­haus steht der 1989 vom Aache­ner Künst­ler Boni­fa­ti­us Stirn­berg geschaf­fe­ne Musi­kan­ten­brun­nen, in dem im Win­ter aber lei­der kein Was­ser plätschert.

Vom Rat­haus schlen­de­re ich ein­mal quer durch die Stadt­mit­te, wo eini­ge histo­ri­sche Gebäu­de erhal­ten geblie­ben sind und sich heu­te vie­le Geschäf­te befinden.

Rundgang durch Donaueschingen – Kirche St. Johann

So gelan­ge ich schließ­lich zur Kir­che St. Johann, die zwi­schen 1724 und 1747 im Stil des böh­mi­schen Barocks erbaut wur­de. Die bei­den Tür­me gel­ten auch heu­te noch als Wahr­zei­chen der Stadt. Die Kir­che steht unter dem Patro­nat der Für­sten von Für­sten­berg, die in Donau­eschin­gen ansäs­sig sind.

Der Innen­raum der Kir­che ist eher schlicht gehal­ten und wur­de zuletzt 2009 reno­viert. Das auf­wen­di­ge Altar­bild stammt dage­gen schon aus dem Jahr 1751 und hebt sich deut­lich ab.

In der Kir­che fin­det sich auch eine Loge für die Für­sten von Für­sten­berg, das ört­li­che Adels­haus, des­sen Schloss sich gleich neben dem Got­tes­haus befindet.

Die heu­ti­ge Orgel der Kir­che ist modern und wur­de erst 1963 von der Orgel­bau­fir­ma Mönch in die Kir­che eingepasst.

Vom Vor­hof der Kir­che habe ich einen schö­nen Blick auf das Schloss Für­sten­berg, das noch heu­te von der fürst­li­chen Fami­lie bewohnt wird.

Auch den pri­va­ten Teil des Schloss­parks kann ich von hier über­blicken. Wäh­rend gro­ße Tei­le der Öffent­lich­keit heu­te zugäng­lich sind, ist die­ser Teil der Fami­lie vorbehalten.

Rundgang durch Donaueschingen – Donauquelle

Schön zu über­blicken ist von mei­nem Stand­ort aber beson­ders ein Ort, die Donau­quel­le. Auch heu­te noch ist umstrit­ten, ob der Fluss nun wirk­lich hier ent­springt. Für die einen ist es eher die Quel­le der Zuflüs­se Breg und Bri­gach, für die ande­ren der Zusam­men­fluss der­sel­bi­gen in einem nahen Natur­schutz­ge­biet. Am schön­sten ist aber auf jeden Fall die­ser Ort mit­ten im Stadt­zen­trum von Donaueschingen.

Auf­wen­dig aus­ge­baut ist der Zugang zur Donau­quel­le inzwi­schen. Schon im Zugangs­be­reich emp­fängt die Besu­cher eine Land­kar­te des Flus­ses zusam­men mit der Bezeich­nung in den acht Mut­ter­spra­chen der neun Staa­ten, durch die die Donau fließt. Gleich neben­an gibt es sogar einen Fahr­stuhl, mit dem sich der Höhen­un­ter­schied zur Donau­quel­le ganz bequem über­win­den lässt.

Die Donau­quel­le selbst wird von einer Sta­tue der Mut­ter Baar domi­niert, die ihrer Toch­ter Donau den Weg gen Osten weist. Geschaf­fen wur­de das Werk 1895 vom Bild­hau­er Adolf Heer.

Das Was­ser in der Quel­le ist Regen­was­ser aus dem Schwarz­wald, das in der Erde ver­si­ckert. Anschlie­ßend fließt es un­ter­ir­disch bis zum Schwarz­wald­rand und kommt in Do­nau­eschin­gen als Quel­le der Donau wie­der ans Ta­ges­licht. Dabei sind oft klei­ne Bläs­chen zu beob­ach­ten, die wie Per­len nach oben steigen.

Obwohl die Donau­quel­le im Schloss­park liegt, kom­me ich von hier nicht wei­ter, da sich neben­an der pri­va­te Teil des Parks befin­det. So muss ich zurück und um die Kir­che her­um­lau­fen, um den Weg zum öffent­li­chen Teil des Schloss­parks einzuschlagen.

Gleich neben­an befin­det sich die Haupt­zu­fahrt zum Schloss Für­sten­berg, die eben­falls ver­schlos­sen ist. Hier hat nur Zutritt, wer ins Schloss ein­ge­la­den wurde.

Auf dem klei­nen Spa­zier­gang ler­ne ich noch ein wenig mehr von Donau­eschin­gen ken­nen. So kom­me ich an wei­te­ren histo­ri­schen Gebäu­den vor­bei, von denen die mei­sten inzwi­schen sehr schön reno­viert wurden.

Schließ­lich errei­che ich die Bri­gach, die hier von der Schüt­zen­brücke über­spannt wird. Das Fach­werk­haus im Hin­ter­grund ist übri­gens eine alte Post­sta­ti­on, die bereits vor 1706 erbaut wurde.

Rundgang durch Donaueschingen – Donautempel

Gleich hin­ter der Brücke befin­det sich einer der öffent­li­chen Zugän­ge des Schloss­parks und so gelan­ge ich auch zum Donau­tem­pel, der 1910 nach Vor­stel­lun­gen von Kai­ser Wil­helm II. errich­tet wur­de. Er erin­nert an die vie­len Besu­che des Kai­sers im Haus Für­sten­berg und mar­kiert gleich­zei­tig die Stel­le, an der sich der Donau­bau, der zu gro­ßen Tei­len unter­ir­disch von der Donau­quel­le fließt, mit der Bri­gach vereinigt.

Rundgang durch Donaueschingen – Schloss und Schlosspark

Der Schloss­park von Donau­eschin­gen wur­de zu gro­ßen Tei­len im 18. und 19. Jahr­hun­dert einem sump­fi­gen Gebiet in der Nähe der Bri­gach abge­run­gen. Dabei war der Park in gro­ßen Tei­len damals wie heu­te der Öffent­lich­keit zugäng­lich. Er soll­te auch nicht nur ästhe­tisch schön aus­se­hen, son­dern der Gesund­heit die­nen. „Einst den Frö­schen, jetzt der Gesund­heit“, so wur­de der Park einst beschrieben.

Das heu­ti­ge Schloss Donau­eschin­gen ist der letz­te einer Rei­he von herr­schaft­li­chen Bau­ten, die sich an die­ser Stel­le bereits befan­den. Das aktu­el­le Schloss wur­de um 1723 im fran­zö­si­schen Stil des Histo­ris­mus erbaut und erhielt sein heu­ti­ges Aus­se­hen zwi­schen 1892 und 1896. Es ist noch immer der Stamm­sitz des Für­sten­hau­ses Für­sten­berg und kann an ein­zel­nen Ter­mi­nen auch besich­tigt wer­den, im Win­ter ist aber geschlossen.

Dafür lohnt sich ein klei­ner Spa­zier­gang durch den Park, der einer der größ­ten Land­schafts­parks im Süd­we­sten Deutsch­lands ist und beson­ders durch sei­nen Was­ser­reich­tum her­vor­sticht. Noch heu­te sind die­se Was­ser­flä­chen und die hier hei­mi­schen Tie­re ein Zeug­nis dafür, dass sich hier einst nur Sumpf im Urstrom­tal der Donau befun­den hat.

Nach einem aus­gie­bi­gen Rund­gang durch den Park keh­re ich zu mei­nem Auto zurück. Auf dem Rück­weg kom­me ich noch am Start­punkt des Donau­rad­we­ges vor­bei. Der Klas­si­ker unter den Fern­rad­we­gen führt in rund 600 Kilo­me­tern bis nach Pas­sau und an die öster­rei­chi­sche Grenze.

Rundgang durch Donaueschingen – Fazit

Das klei­ne Donau­eschin­gen hat ganz schön viel zu bie­ten. Die Haupt­at­trak­ti­on ist natür­lich die Donau­quel­le, der Ort an dem der mäch­ti­ge euro­päi­sche Strom ent­springt. Doch auch das Schloss, der Schloss­park und das histo­ri­sche Orts­zen­trum sind einen Besuch wert. Mir hat mein Aus­flug nach Donau­eschin­gen sehr gut gefal­len und ich wür­de bei einem wei­te­ren Besuch ger­ne noch mehr vom Schloss und den Muse­en anschauen.

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Betty

Es gibt nichts, was ich mehr liebe als die Welt zu bereisen. Immer mit dabei ist meine Kamera, wenn ich spannende Abenteuer erlebe und neue Reiseziele erkunde. Das Reisen bereitet mir so viel Freude, dass ich nun auch meine Leser an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben lassen möchte.

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