Conrad London St. James Hotel
Das Conrad London St. James ist eines von zahlreichen Luxushotels in der britischen Hauptstadt. Wahrscheinlich hat London eine der höchsten Dichten an Luxushotels, sodass es in der Stadt eine schier endlose Auswahl gibt. Zur Hilton Gruppe, und somit auch auf Punkte buchbar, gehören allerdings nur wenige der Fünf-Sterne-Hotels, darunter das London Bankside und eben das Conrad, das ich mir endlich einmal genauer anschauen konnte.
Conrad London St. James Hotel – Lage
Das Conrad befindet sich in absolut fantastischer Lage im Herzen der City of Westmister. Sowohl die Themse als auch der Buckingham Palace oder Big Ben sind von hier bequem zu Fuß erreichbar und direkt vor der Tür befindet sich die U‑Bahn-Station St. James. Auch mehrere Buslinien haben einen Stopp in der Nähe.
Das Hotel erstreckt sich über fast einen ganzen Block von Gebäuden und reicht um zwei Ecken, sodass viele Zimmer auf eine der Seitenstraßen in der Gegend blicken.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Hotel befindet sich, wie schon erwähnt, die St. James Station und die liegt im 55 Broadways Building. Zwischen 1927 und 1929 erbaut, war es einst das Hauptquartier der Underground Electric Railway Company, der U‑Bahn von London. Der Name änderte sich über die Zeit zwar mehrmals und seit 2000 gibt es nun Transport for London (TfL), doch bis 2020 blieb das Gebäude der Verwaltungssitz. Das Haus soll zu einem weiteren Hotel umgebaut werden.
Conrad London St. James Hotel – Buchung
London war nie ein günstiges Pflaster, doch seitdem Reisen nach Corona wieder möglich wurde, sind die Preise in der Stadt in teilweise schwindelerregende Höhen geschossen. So auch im Conrad St. James, das sich aber glücklicherweise mit Punkten buchen lässt. Zwar sind Standardzimmer für 80.000 Punkte auch nicht ganz günstig, aber angesichts der oft aufgerufenen Preise doch ein guter Deal, wenn man denn ein Standardzimmer finden kann. Viele sind nämlich oft nicht verfügbar, doch manchmal ist auch kurzfristig noch ein Zimmer zu bekommen, wie es bei meinem vorweihnachtlichen Londonaufenthalt der Fall war.
Schon vor meiner Ankunft habe ich in der App schließlich sehen können, dass mein King Superior Room ein Upgrade auf eine King Junior Suite erhalten hat, was für London, auch mit dem Hilton Diamond Status, ein sehr gutes Upgrade ist.
Conrad London St. James Hotel – Check-in und Lobby
Vom Flughafen London Heathrow geht es für mich mit der Tube bis zur St. James Station, von wo ich nur die Straße überqueren muss, um zum Hotel zu kommen. An der Tür werde ich freundlich begrüßt und man möchte mir gleich das Gepäck abnehmen. Da ich allerdings nur mit Handgepäck reise, lehne ich dankend ab.
An der Rezeption werde ich freundlich begrüßt und trotz meiner frühen Ankunft gegen 11 Uhr vormittags teilt mir die Dame freudestrahlend mit, dass meine Suite bereits bezugsfertig ist. Dazu wird mir für meine Loyalität zu Hilton gedankt und die Status Benefits erklärt.
Das Conrad Hotel verfügt auch über eine Executive Lounge und mir wird eine kleine Karte mit allen wichtigen Details zur Lounge überreicht.
Ansonsten ist die Lobby eher klein, denn es gibt zusätzlich nur eine kleine Sitzecke, in der sich auch der Concierge Desk befindet.
Conrad London St. James Hotel – Junior Suite
Mit dem Fahrstuhl geht es für mich in den vierten Stock, wo sich meine Junior Suite befindet. Die Flure machen einen edlen Eindruck und vieles ist mit Holz verkleidet und indirekt beleuchtet.
Die Junior Suite empfängt mit einem holzvertäfelten Eingangsbereich. Auf der rechten Seite befindet sich ein großer Kleiderschrank und daneben die Minibar, doch dazu später mehr.
Zuerst werfe ich einen Blick in die Suite, genauer gesagt in den Wohnraum. Die Suite gefällt mir auf Anhieb, sie ist klassisch eingerichtet, aber sehr hell. Da in London Platz knapp ist und sehr teuer, sind vierzig Quadratmeter Raumfläche schon ein recht guter Luxus. In vielen Standardzimmer kann man kaum um das Bett herumlaufen.
Ein Sofa gibt es in der Suite nicht, dafür aber zwei Sessel mit Ottomanen, auf denen es sich sehr bequem sitzt. Dazwischen steht ein kleiner Tisch, auf dem ein Bildband liegt.
Gleich daneben befindet sich die Minibar, die reich ausgestattet ist. Es gibt eine Kaffeemaschine, einen Wasserkocher sowie eine gefüllte Minibar, die übrigens im Zimmerpreis inkludiert ist.
Die Junior Suite ist durch eine Trennwand in Wohn- und Schlafbereich getrennt, wobei der obere Teil drehbar ist und sich auf einer Seite der Flachbildfernseher befindet, den man so aus dem Bett oder von den Sesseln nutzen kann. An der Wand steht ein kleiner Schreibtisch. Es gibt sehr viele Anschlüsse, sogar eine deutsche Steckdose, sodass ich keinen Adapter benötige.
Im Schlafraum steht ein großes Doppelbett, das extrem bequem ist. Es gibt ausreichend Kopfkissen und auch die Bettwäsche ist von edler Qualität. Ich habe hier sehr gut geschlafen.
Im Schlafzimmer befindet sich auch der Zugang zum geräumigen Badezimmer, das zumindest teilweise mit Marmor ausgekleidet ist. Hinter den zwei Glastüren befinden sich die Dusche und die Toilette.
In der Dusche gibt es zwei Duschköpfe und leider inzwischen auch diese großen Spender für Shampoo und Duschgel, was einfach billig wirkt. Ich kann mich mit dieser Unsitte einfach nicht anfreunden und besonders in Luxushotels passt das für mich einfach nicht.
Der Waschtisch verfügt zwar nur über ein Waschbecken, dafür aber über viel Ablagefläche, sodass auch für meine privaten Produkte genügend Platz zur Verfügung steht.
In einem Schränkchen unter dem Waschtisch sind noch weitere Artikel zu finden, darunter auch Slipper. Die Hygieneartikel wurden übrigens von Tang zu Byredo geändert, mal abgesehen von den furchtbaren Spendern. Außerdem befindet sich noch eine Wanne im Bad.
Abends gibt es im Hotel einen Turn Down Service mit kleiner Schokolade auf dem Kopfkissen und Wasser am Bett.
Übrigens wollte ich natürlich auch in diesem Conrad Hotel das Maskottchen mitnehmen. Bedauerlicherweise bekommt man das hier nicht automatisch auf dem Zimmer, wie ich es im Conrad Singapore und im Conrad Macao erlebt habe. Stattdessen musste ich wie im Conrad Miami danach fragen, habe den kleinen Hund dann aber ohne Probleme erhalten.
Conrad London St. James Hotel – Executive Lounge
Das Conrad St. James betreibt eine Executive Lounge im ersten Stock des Hotels. Ich habe hier auf eine Lounge ähnlich der im Hilton Bankside gehofft, jedoch finde ich die Lounge den Schwachpunkt des Hotels.
Die Einrichtung der Lounge gefällt mir. Im vorderen Bereich gibt es bequeme Sofas und Tische mit Sesseln. Es erinnert etwas an ein Wohnzimmer.
Der hintere Bereich ist dagegen eher wie ein Restaurant eingerichtet, mit Tischen und Stühlen sowie Bänken.
Hinter dem Buffet befindet sich eine weitere bequeme Sitzecke, die meistens etwas leerer und ruhiger war als ich die Lounge besucht habe.
Ein einzelner Schreibtisch mit PC und Drucker steht als Business Center bereit.
Die Lounge ist ganztägig geöffnet, Speisen gibt es jedoch nur zum Frühstück, der Tea Time sowie der Cocktail Hour. Während der Tea Time am Nachmittag wurden Törtchen, Sandwiches und Scones gereicht, alle typisch in England. Jedoch fand ich sowohl Präsentation als auch Qualität nicht besonders hochwertig. Auch aufgefüllt wurde eher langsam.
Richtig enttäuschend fand ich die Cocktail Hour am Abend. Während die Auswahl an alkoholischen Getränken doch recht gut war, gab es wirklich nur ein paar Häppchen. Das Angebot war einfach nur mager und traurig. Wenn ich da an die Lounges in Singapore oder Macao denke, dann fehlen mir hier die Worte.
Getränke sind in der Lounge ganztägig verfügbar. Dazu zählen Softdrinks, Wasser sowie Kaffee und Tee.
Ein recht gutes Speisenangebot gab es dafür zum Frühstück. Zwar waren die warmen Speisen mit Rührei und Pilzen etwas eingeschränkt, doch das Angebot an Aufschnitt sowie Obst, Jogurt und Brötchen sowie Gebäck habe ich als gut empfunden.
Conrad London St. James Hotel – Frühstück
Als Hilton Diamond habe ich die Möglichkeit, das Frühstück auch im Restaurant einzunehmen. Das ziehe ich einer Lounge gewöhnlich vor, da das Angebot gewöhnlich besser und größer ist. Schon die Auswahl an warmen Speisen geht von Rührei über Frühstücksspeck bis hin zu Pilzen, Bohnen und Hash Browns.
Etwas enttäuschen ist allerdings, dass nur eine kleine Auswahl an weiteren Eierspeisen inkludiert ist. Im Prinzip kann man nur Spiegelei aus der Küche bestellen. Omelette oder gar Eggs Benedict kosten einen Aufpreis.
Das Angebot an kalten Speisen und Aufschnitt ist gut, jedoch lässt die Präsentation etwas zu wünschen übrig. Durch die recht engen Regale mit drei Etagen stauen sich hier auch die Gäste, denn es kann sich immer nur eine Person bedienen. In anderen Conrad Hotels, wie dem Conrad Algarve, finde ich das Angebot dazu besser und hochwertiger.
Conrad London St. James Hotel – Bar und Restaurants
Das Conrad verfügt über ein Restaurant, einen Pub und eine Bar. Gleich neben der Lobby befindet sich „The Hedgerow”, das den ganzen Tag geöffnet ist und morgens Kaffee, am Nachmittag Tea sowie am Abend Cocktails anbietet.
Gleich nebenan schließt noch ein zweiter Raum an, „The Orchard”, wo mehrmals pro Woche eine klassische englische Tea Time zelebriert wird.
Das Pem Restaurant ist das Hauptrestaurant des Hotels, in dem auch das Frühstück serviert wird. Am Abend jedoch verwandelt es sich in ein edles Restaurant, in dem die mit dem Michelin-Stern ausgezeichnete Köchin Sally Abé zu Tisch bittet. Leider ist das Lokal nicht an jedem Abend geöffnet.
Und schließlich gibt es noch den „Blue Boar Pub”, einen typisch englischen Pub, der hier aber auf elegante Art und Weise umgesetzt wurde. Das Lokal wird besonders am Abend nicht nur von Hotelgästen, sondern auch von vielen Einheimischen aus den umliegenden Firmen und Büros genutzt. Dementsprechend voll kann es hier werden.
Besonders gelungen finde ich hier die Dekorationen, die geradeso vor tief schwarzem britischen Humor triefen. Seien es die 3‑D-Karikaturen vergangener Premierminister oder aber die unzähligen Karikaturen und Comics mit Biss an den Wänden.
Vor dem Kamin ist dann noch „Whiskey” zu finden, einer der Corgies, die vor ein paar Jahren überall in der Stadt zu finden waren. Zu Ehren der Queen wurden sie gestaltet, wie seinerzeit die Bären in Berlin.
Conrad London St. James Hotel – Fazit
Mein Aufenthalt im Conrad London St. James hat mit sehr gut gefallen, auch wenn es ein paar kleine Abstriche gab. Die Lage des Hotels ist einfach grandios, denn hier ist man mitten drin in London und kann viele der berühmtesten Orte sogar zu Fuß erreichen. Auch mein Upgrade in die Junior Suite fand ich klasse. In einer Stadt wie London ist Raum Luxus und hier eine Suite zu haben, ist schon immer etwas Besonderes. Mir hat die Suite auch von der Lage und dem Design her gefallen. Enttäuscht war ich hingegen vor allem von der Lounge. Da hätte ich mir wirklich mehr erwartet. Schade, hier könnte man mit ein wenig mehr Qualität so viel mehr erreichen und das Hotel wirklich rundum zu einer Spitzenunterkunft in London machen.
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