1. April – ein Tag der Scherze und seine Geschichte
In Berlin wird der Linksverkehr eingeführt – zumindest im britischen Sektor. Diese Nachricht verbreite eine West-Berliner Tageszeitung in den 80er Jahren. Und tatsächlich lesen wir Scherze wie diesen jedes Jahr am 1. April aufs Neue in Zeitungen oder hören sie in den Nachrichten. Auch Freunde, Bekannte oder Kollegen spielen gern Streiche und das ist in Deutschland nicht neu.
Erstmals überliefert ist das „in den April schicken” in Deutschland aus dem Jahr 1618. Der Begriff des Aprilscherzes bürgerte sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Mit den europäischen Auswanderern gelangte der Brauch dann auch nach Übersee. Unbekannt ist allerdings, warum dieser Tag für seine Scherze bekannt wurde. Es gibt jedoch einige Erklärungsansätze für den Aprilscherz.
Warum gibt es Aprilscherze?
Vielleicht ist ja das Wetter schuld. Der April ist für sein wechselhaftes Wetter bekannt. Da kann es früh sonnig und warm sein aber am Nachmittag stimmt das schon nicht mehr und es ist bedeckt und regnet. Genauso verhält es sich mit den Aprilscherzen, die ja meist Geschichten sind, die gar nicht stimmen.
Ein zweiter Ansatz führt nach Frankreich. Dort war es bis 1564 ganz normal, Neujahr am 1. April zu feiern. Dann beschloss König Karl IX. eine Kalenderreform. Ab dann begann das Jahr am 1. Januar. Einige Menschen konnten sich das jedoch nicht merken und feierten weiter am 1. April. Sie wurden dann als April-Narren verspottet.
Oder ist gar die griechische Göttin Aphrodite Schuld? Sie ist nämlich nicht nur die Göttin der Liebe, sondern auch der Scherze.
Wo schicken sich die Menschen in den April?
Aber nicht nur in Deutschland wird der 1. April begangen. In Frankreich und Italien versucht man anderen Zettel mit spaßigen Aufschriften auf den Rücken zu kleben, ohne dass diese es bemerken. Auch in den USA gibt es den sogenannten „Aprils Fools Day”. In Lateinamerika und Spanien hingegen werden die Menschen eher am 28. Dezember aufs Glatteis geführt.
Eines haben die meisten Scherze allerdings gemein, sie werden ganz schnell wieder vergessen. Einige wenige jedoch hatten das Potenzial, in die Annalen einzugehen.
Unvergessene Aprilscherze
Einer dieser Scherze stammt bereits aus dem Jahr 1957 aus England. Damals vermeldete die britische BBC, dass die Spaghetti-Ernte im Schweizer Tessin dank des milden Winters dieses Mal besonders erfolgreich ausgefallen sei. Sogar einen Film gab es dazu, in dem Frauen gezeigt werden, die die Spaghetti von Bäumen ernteten. In jenem April sorgte das für helle Aufregung, denn Spaghetti waren damals eine recht exotische Speise in England. Und so kam es wie es kommen musste, zahlreiche Menschen riefen beim Sender an und wollten wissen, ob es solche Pflanzen denn auch für zu Hause zu kaufen gibt.
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In Frankreich hingegen versetzte die Zeitung „Le Parisien” ihre Leser in helle Aufregung, als sie 1986 verkündete, dass der Eiffelturm abgebaut und im neuen Euro Disney wieder aufgestellt werden solle. An seiner Stelle würde dann ein Stadion für die Olympischen Spiele 1992 gebaut werden. Die Pariser waren zunächst außer sich.
Aus den USA stammt folgender Scherz: Im Jahr 1998 schaltete Burger King in der Zeitung US Today ganzseitige Inserate, in denen ein neuer Whopper extra für Linkshänder beworben wurde. Darauf sollte die Zutaten um 180 Prozent gedreht sein. Zahlreiche Kunden wollten diesen speziellen Burger kaufen, die wohl vergessen hatten, dass ein Burger rund ist.
Und in Deutschland, da haben sich 2011 besonders zahlreiche Verkehrssünder gefreut, als einige Radiosender verkündeten, dass das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg per Lotterie Punkte erlassen wolle. Sogar eine Website unter punkteerlass.de gab es. Das echte Amt bekam daraufhin zahlreiche Anrufe und war über den Scherz nicht ganz so erfreut.
Also Vorsicht bei Meldungen am heutigen Tag – nicht alle sind so ganz ernst gemeint. 😉
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